Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universitat Mainz (FB 03 Wirtschaftspadagogik), Veranstaltung: Zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und zur Wirtschafts- und Sozialpolitik im deutschen Kaiserreich (1870 -1918), 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Absicherung existenzieller Risiken erfolgte zur damaligen Zeit entweder uber eine privat organisierte, freiwillige Selbsthilfe oder uber staatlich organisierte Zwangskassen. Die freiwilligen Kassen, ursprunglich aus Innungen und Zunften hervorgegangen, waren Selbsthilfeeinrichtungen der qualifizierten Arbeiter und Handwerksgesellen. Sie wurden von der Gesetzgebung gefordert und sollten die Lage der unterstutzungsbedurftigen Arbeiter bei einfachen Erkrankungen, die nicht auf einen Unfall zuruckzufuhren waren, verbessern. Aber diese Form der freiwilligen Existenzabsicherung war mit vielen Problemen behaftet und konnte letztlich nicht das angestrebte Ziel, eine flachendeckende Versorgung zu erreichen, erfullen. Auch mit der Einfuhrung von Zwangskassen, die den verpflichtenden Beitritt der Lohnempfanger und eine Beitragsbeteiligungspflicht fur Arbeitgeber vorsah, konnte kein umfassender Krankenversicherungsschutz der Arbeiterschaft erreicht werden; auch wenn Arbeitgeber zusatzlich private Betriebs-, Fabrik- und Innungskrankenkassen grundeten. - Mit der fortschreitenden Verschlechterung der wirtschaftlichen und sozialen Lage vieler Arbeiter stieg deren Unmut gegenuber Kapitaleigentumern und Staat; teilweise mobilisierten sie sich politisch gegen den wirtschaftspolitischen Liberalismus und forderten soziale Reformen. Bismarck reagierte auf diese Bestrebungen mit grosser Besorgnis und erliess 1878 das Sozialistengesetz. Wenig spater folgte das erste Sozialversicherungsgesetz.
So mag die Auseinandersetzung Bismarcks mit der Sozialdemokratie bei der Einfuhrung der Sozialversicherung eine nicht unbe.